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Religion & Kunst in Süd

Lichtkreuz erstrahlt in der Marienkirche


Feier des 125-jährigen Weihetags mit Weihbischof em. Geerlings



Das Kreuz des Künstlers Ludger Hinse in der Marienkirche bricht und reflektiert das einfallende Licht immer
wieder in neuen Schattierungen. ONsüd-Bilder: (4) Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

Der Künstler Ludger Hinse
passt bei der Installation des
Kreuzes auf, dass es nicht
beschädigt wird.
Recklinghausen (pbm/cb). Mal sieht es aus wie eine schwebende Seifenblase, dann scheint es von roten Flammen umzüngelt, nur um Sekunden später in mattem Grün zu glänzen: Zum 125-jährigen Jubiläum des Weihetags ist in der Marienkirche in Recklinghausen-Süd ein Lichtkreuz aufgehängt worden. Geweiht wurde das Kreuz, das über dem Altar hängt, beim Festgottesdienst am 21. Oktober vom emeritiertenWeihbischof Dieter Geerlings.

Geschaffen hat es der Künstler Ludger Hinse, ein Sohn der Stadt und schon lange eng mit der Pfarrei St. Antonius, zu der die Marienkirche gehört, verbunden. „Ich freue mich, dass jetzt auch in Recklinghausen dauerhaft ein Kreuz von mir hängen wird“, sagt er. Es ist das dritte von ihm gestaltete Kreuz, das in diesem Jahr in einer Kirche installiert wird: Das erste ist im Hedwigsdom in Berlin, das zweite in der Jesuitenkirche in Heidelberg.“ Als die Pfarrei auf ihn zugekommen sei und man gesagt habe „Ludger, mach‘ ma‘“, musste Hinse nicht lange überlegen. „Ich freue ich mich, dass in der Gemeinde, in der meine Eltern begraben sind, das Zeichen der Auferstehung hängt“, betont er.



Sie freuen sich über das neue Kreuz, das fortan den
Altarrraum schmückt: (hinten v. l.) Pfarrer Hans-Gerald
Eschenlohr, Ludger Hinse und Christoph Klein sowie (vorne)
Pfarreiratsmitglied Martina Korte, Maria-Anna Arning
und Pfarrer Aloys Wiggeringloh.
Das zwei mal zwei Meter messende Kreuz ist aus einem speziellen Material gefertigt, das je nach Blickwinkel transparent ist oder einfallendes Licht in immer neuen Farben bricht und reflektiert. Maria-Anna Arning, die in der Pfarrei dem Verwaltungsausschuss angehört, schaut aufmerksam zu, während das Kunstwerk vorsichtig an dünnen Stahlseilen nach oben gezogen wird - mit tatkräftiger Unterstützung von Mitarbeitern der Handwerksbetriebe Prelovsek und Stachowitz. „Es ist sehr wirkungsvoll“, schildert Arning ihren ersten Eindruck, „ich finde es gut, dass es jetzt hier hängt.“ Sie deutet auf ein weiteres Kreuz, rechts neben dem Altarraum: „Das war bisher unser Kreuz, ich bin froh, dass es weiter hier in der Kirche bleibt.“ Dass sich einige Gottesdienstbesucher womöglich erst an das neue Element im Kirchenraum gewöhnen müssen, weiß Christoph Klein, ebenfalls Mitglied im Verwaltungsausschuss: „Es wird Kritiker geben, es wird aber auch Leute geben, die begeistert sind.“

Zumindest bei der Installation am Vormittag des 18. Oktober, unter den wachsamen Blicken des Künstlers, ist von Skepsis kaum eine Spur. Immer wieder wechseln Helfer und Beobachter ihren Standpunkt, unterhalten sich darüber, wie die Kirchenfenster durch das Kreuz scheinen und wie sich die Sonnenstrahlen in Regenbogenfarben spiegeln. Für Pfarrer Aloys Wiggeringloh durchaus auch ein spiritueller Effekt: „Das Kreuz nimmt alles auf und verwandelt es“, erklärt er.


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