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Neu in Süd

 SkF-Stadtteilmanagerin für Süd stellt sich
bei Bügermeister Christoph Tesche vor

 

Der Antrittsbesuch bei Bürgermeister Christoph Tesche (r.) im Rathaus von Sybille Averdung (4.v.l.) wurde von Vertreter*innen des SkF, der LEG-Stiftung sowie aus Politik und Verwaltung begleitet. ONsüd-Bild: Stadt RE


„Alle Menschen in Süd gestalten ihren Stadtteil mit“
SkF Recklinghausen startet Stadtteilmanagement Süd
Sybille Averdung bezieht dazu Büro im Stadtteilbüro am Neumarkt
Sozialraumanalyse ermittelt zunächst Wünsche der Bürgerschaft und aktuelle Angebote



„Gestatten. Sybille Averdung, ich komme jetzt regelmäßig.“ So wird sich die 38-jährige Sozialarbeiterin vielleicht nicht unbedingt vorstellen bei den Menschen in Süd. Auch wenn sie mit jedem Wort recht hätte. Sybille Averdung bezieht am 1. September ihr Büro im Herzen von Süd, im Stadtteilbüro des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. direkt am Neumarkt. Sie ist die neue Stadtteilmanagerin für Süd und will viel unterwegs sein, auf die Leute zu gehen, Klinken putzen. Ihr Ziel, ihre Motivation packt sie in einen Satz: „Alle Menschen, die in Süd leben, gestalten ihren Stadtteil mit.“

Am Montag, 30. August, stellte sich die neue Stadtteilmanagerin bei Christoph Tesche im Rathaus vor. Der Bürgermeister selbst hatte die verwaltungsinternen Planungen für den Ausbau spezieller Angebote in den Stadtteilen forciert. Die Politik einigte sich nach intensiven Beratungen auf einen Kriterienkatalog, auf dessen Grundlage schließlich die Wahl auf die Südstadt fiel. „Der Ortsteil steht bekanntlich schon lange in unserem Fokus. Wir haben dort schon viele Dinge auf den Weg gebracht. Vorhandene Angebote sollen verstetigt, neue Strukturen installiert werden. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem SkF dazu den geeigneten Partner gefunden haben“, sagte Christoph Tesche.

Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders verwies darauf, dass die Stadt auch an anderer Stelle bereits sehr erfolgreich mit dem Sozialverband zusammenarbeite. „Der SkF fängt in Süd ja auch keineswegs bei null an, sondern macht bereits verschiedene Angebote, kann also auf bestehenden Strukturen aufbauen. Das Stadtteilmanagement-Konzept, dass durch die Fachleute des Verbandes erarbeitet wurde, ist sehr gut auf unsere Strategie abgestimmt und in der Politik nicht umsonst auf breite Zustimmung gestoßen“, erläuterte Sanders.

„Ich begrüße den Beschluss der Lokalpolitik sehr, ein Stadtteilmanagement in Recklinghausen-Süd zu implementieren“, sagte SkF-Vorsitzende Jutta Beeking. „Selbstverständlich bin ich auch sehr froh darüber, dass wir den Zuschlag erhalten haben. Besonders wichtig ist es mir dabei, dass die Stadtteilmanagerin sich auch um Integrationsthemen kümmern wird. Dazu ist es erforderlich, dass die unterschiedlichen Akteure und Gruppen im Stadtteil ins Gespräch kommen. Als Vorsitzende eines Frauenfachverbandes freut es mich, dass diese Stelle mit einer weiblichen Person besetzt werden konnte.“

Bei allen Maßnahmen blieben vor allem Menschen mit besonderen Bedarfslagen im Blick:
Alleinerziehende und Familien, von Vereinsamung betroffene ältere Menschen, Menschen in Armutslagen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung. „Der Stadtteil soll sich – wo noch nicht geschehen – zu einem Ort der Begegnung mit einer hohen Lebensqualität für Jung und Alt entwickeln“, beschreibt SkF-Geschäftsführer Giancarlo Cillis die Zielrichtung.

An ihrem ersten Arbeitstag stellt sich Sybille Averdung den Mitgliedern des Ausschusses für soziale Gerechtigkeit und Demografie vor. „Ich freue mich auf Neues, auf eine neue Herausforderung“, sagte die Recklinghäuserin. Seit über sieben Jahren ist sie beim SkF beschäftigt, leitete zuletzt als Koordinatorin den Fachbereich „Migrationsdienst und Flüchtlingshilfe“ und saß als Sozialarbeiterin in einer Unterkunft für Geflüchtete. „Ich habe immer schon gearbeitet, wo Menschen leben, und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man sie anspricht, egal wen, sind sie offen und interessiert.“

Auf ihrer Agenda steht zunächst eine Sozialraumanalyse. „Das Stadtteilmanagement ist für alle im Stadtteil da, aber wir wollen herausschälen, was unsere wirklichen Zielgruppen und was deren Bedarfe sind“, erläuterte Sybille Averdung. Ältere Menschen vielleicht, die gerne mobiler wären. Alleinerziehende mit Angst vor Vereinsamung und Verarmung, oder Frauen, die dunkle Straßenecken meiden.

Durch Interviews oder Befragungen bei Spaziergängen durchs Viertel sollen die dringendsten Wünsche herausgefiltert werden. „Nur was gebraucht wird, wird auch angenommen“, brachte es die Sozialarbeiterin auf den Punkt. Parallel findet eine Bestandsaufnahme der Angebote statt: Was gibt es überhaupt schon zwischen Rhein-Herne-Kanal und Autobahn A2? „Ich habe nichts von einer zehnten Mädchengruppe.“ Wichtig sei es dann vielmehr, dafür zu sorgen, dass Suchende davon erfahren und zusammenfinden.

Die Süder sollen sich in ihrem Stadtteil wohlfühlen und mit ihm identifizieren. Große Themen müssen dazu angepackt werden: Bildung, Sicherheit, Mobilität, Förderung der Selbsthilfe-Ressourcen der Menschen. „Von mehr Sicherheit, Mobilität und Bildung profitiert ja jeder, allenfalls in unterschiedlichem Maße“, meinte Averdung. Für die Sozialraumanalyse sei ein gutes halbes Jahr angesetzt. Erste konkrete Projekte in diese Richtung sollen in dieser Phase schon starten.

Älteren Menschen käme zum Beispiel das Angebot „Nette Toilette“ sehr entgegen. Bei diesem Projekt stellen Händler und Gastronomen ihre Toiletten kostenlos öffentlich zur Verfügung. „Saubere und verfügbare Toiletten an jeder Ecke erweitern die Mobilität älterer Menschen sehr.“ Das Heimweg-Telefon für Frauen steigere das Sicherheitsgefühl. „Das ist eine ehrenamtlich besetzte Hotline, die man in Süd bekannt machen kann. Wer alleine nach Hause geht, wählt eine bestimmte Nummer und wird auf dem Nachhauseweg am Telefon begleitet“, erläuterte Sybille Averdung.

Angedacht ist ein Tauschregal für Kleidung und Hausrat oder eine Kleidertauschparty, auch ein Kinder-Flohmarkt ist möglich. „Bei solchen niederschwelligen Angeboten kann man schon mit dem Menschen in Kontakt kommen. In diesem Jahr können wir noch einiges anstoßen und die letzten schönen Sommertage dazu nutzen“, denkt Sybille Averdung.

„Süd ist ein buntes Stadtviertel, das natürlich auch Probleme hat, aber auch ein Riesenpotenzial, durch die Menschen, die hier wohnen. Die unterschiedlichen Gruppen können voneinander lernen, Alte von Jungen, von anderen Ländern und Kulturen“, betont die neue Stadtteilmanagerin, die das Miteinander fördern will. „Oft leben Gruppen aneinander vorbei. Auch dieses Thema wollen wir anpacken und Menschen zusammenbringen.“ Ihre Bürotür im SkF-Stadtteilbüro stehe allen offen. „Es kann jeder zu mir kommen und seine Belange schildern. Auch wenn ich kein Angebot liefere, helfe ich gerne dabei, dass alle Menschen in Süd ihren Stadtteilen mitgestalten.“

Kontakt: Sybille Averdung, Stadtteilmanagerin, SkF-Stadtteilbüro Süd
Am Neumarkt 33, Tel. 02361/6581831



Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. hat von der Stadt den Auftrag für das Stadtteilmanagement in Recklinghausen Süd erhalten. Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Die Kosten belaufen sich auf jährlich knapp 100.000 Euro. Der SkF und die Stadt übernehmen gemeinsam den überwiegenden Teil der Kosten. Den noch fehlenden Rest trägt die Stiftung „Dein Zuhause hilft“ der LEG. Die katholische Pfarrei St. Antonius will zusätzlich und auf eigene Kosten eine weitere halbe Stelle im Stadtteilmanagement finanzieren.




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